Ein herausforderndes Jahr mit spannendem Einsatz am ESAF
Das Einsatzgeschehen ist aus Sicht der Feuerwehr 2022 relativ normal verlaufen. Heraus sticht der nicht alltägliche Einsatz am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF), der zu einer spannenden Herausforderung und einem einzigartigen Erlebnis wird.
Einsätze
Ein Grossbrand in Diepflingen, zahlreiche Unwetterereignisse und die für die Region typischen ABC-Ereignisse halten die Feuerwehr das ganze Jahr über auf Trab.
Als besonderer Vorfall entpuppt sich der Lkw-Brand bei der Raststätte Pratteln. Dank der regionalen, sehr guten und schweizweit einzigartigen Zusammenarbeit der Feuerwehren beider Basel kann dieses Grossereignis hervorragend bewältigt werden.
Der nicht alltägliche Einsatz am ESAF entpuppt sich als spannende Herausforderung und einzigartiges Erlebnis. Das gebundene Feuerwehrelement wird von der Feuerwehr Pratteln gestellt, welche hervorragende Arbeit geleistet hat. Das Feuerwehr-Inspektorat der BGV stellt über 60 Stunden jeweils drei Führungskräfte. Schulter an Schulter mit den Verantwortlichen aus dem OK, der Polizei und dem Rettungsdienst verläuft sowohl die Planung als auch der Einsatz am Fest sehr erfolgreich.
Erfreuliches gibt es auch bei den Betriebsfeuerwehren. Dort hat die Betriebsfeuerwehr VARO Energy, als jüngste Feuerwehr unserer Region, ihren Betrieb aufgenommen.
Feuerwehr-Logistikzentrum
2398-mal wird das Feuerwehr-Logistikzentrum der BGV im Jahr 2022 besucht und es werden 14 801 Artikel an die Feuerwehren ausgeliefert. Für den Betrieb des Logistikzentrums und die damit verbundenen Beschaffungen wendet die BGV 2022 rund 1,2 Millionen Franken auf. Speziell erwähnt werden muss der Abschluss der Umsetzung des bikantonalen Schaummittelkonzeptes. Ab sofort wird in der Region weitgehend nur noch fluortensidfreier Feuerlöschschaum eingesetzt. Lediglich an wenigen definierten Standorten wird noch fluortensidhaltiges Feuerlöschmittel vorgehalten. Dies vorab für die Bekämpfung von Spezialbränden in den Häfen und auf den Verkehrsachsen sowie in der chemischen Industrie.
Ausbildung
Die Feuerwehr-Ausbildung kann 2022 in gewohntem Rahmen durchgeführt werden. Dadurch kann einiges nachgeholt werden, das sich zuletzt pandemiebedingt angestaut hat. Die 44 Miliz-Instruktoren leisten rund 600 Ausbildungstage, an denen 2380 Teilnehmende aus- und weitergebildet werden.
Ausserdem wird unser Kurs «Basiswissen» durch das Quality Label der Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS) rezertifiziert.
Beschaffungen
Mit der Übergabe von insgesamt sieben Wechselladefahrzeugen kann deren Beschaffung offiziell abgeschlossen werden. An einem historisch würdigen Ort, nämlich bei der Motorfahrzeugprüfstation in Münchenstein, können fünf Fahrzeuge den Baselbieter Feuerwehr-Stützpunkten und zwei Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr Basel übergeben werden. Bei diesem denkwürdigen Anlass sind auch die Regierungsräte Frau Dr. Stephanie Eymann (BS) und Herr Dr. Anton Lauber (BL) sowie die neue Landratspräsidentin Basel-Landschaft Frau Lucia Mikeler Knaack zugegen. Nebst dessen kann das erste bikantonale Feuerwehrfahrzeug in Form eines Einsatzleitwagens in Dienst gestellt werden. Somit stehen auch zwei neue Feuerwehrdrohnen zur Verfügung. Die Kooperation mit der Industriefeuerwehr Regio Basel AG kann damit weiter ausgebaut werden.
Feuerwehr 2025+
Das Projekt befindet sich seit dem Start im Jahr 2012 in Bearbeitung. Der von der Regierung unter der Leitung der BGV eingesetzte runde Tisch legte Ende 2019 einen vorläufigen Schlussbericht vor. Dieser ist veröffentlicht und auf der Website der BGV abrufbar. Der Auftraggeber hat die Projektleitung beauftragt, interessierten Personen den Schlussbericht vorzulegen und die Ausgangslage, die Lösungsansätze und die Umsetzung durch diese freiwilligen Interessierten validieren zu lassen. In der Folge meldeten sich mehrheitlich kritische Stimmen und so wurde bereits die Ausgangslage angezweifelt. Konsens herrschte aber dahingehend, dass man einen grundsätzlichen Handlungsbedarf erkannte. Nun geht es aktuell darum, dass diese Gruppen in Workshops den Handlungsbedarf aus ihrer Sicht definieren und in einem weiteren Schritt ihre Lösungsansätze nennen. Danach werden diese Erkenntnisse den Mitgliedern des runden Tisches im Frühling 2023 präsentiert, welche im Verlaufe des Jahres eine Empfehlung bezüglich des weiteren Vorgehens an den Auftraggeber formulieren.